Black & White - von Dürer bis Eliasson
Lelia Packer and Jennifer Sliwka | Black & White, Von Dürer bis Eliasson, 3 April 2018
The Collector’s House (Das Haus des Sammlers) von Hans Op de Beeck ist eine monumentale, 250 Quadratmeter groβe Installation, die den Betrachter vollständig umgibt. Sie ist ausschlieβlich in Grau-, Schwarz- und Weiβtönen gestaltet; nur die Besucher bringen Farbe in den Raum. Das Werk stellt eine groβe Empfangshalle dar, ausgestattet mit einem Flügel, einer Bibliothek, Vitrinen voller Dekorativer Gegenstände, Tischen mit Anhäufungen von Objekten, die an Memento-mori-Darstellungen oder Stilleben erinnern, lebensgroβen Figuren sowie Gemälden und ausgestopften Tieren. Die Raummitte wird von der plastischen Nachbildung eines großen Wasserbeckens mit Seerosen eingenommen.
Die Elektrische graue Kunstsammlung enthält Skulpturen, die von der Antike, der Moderne und von zeitgenössischer Kunst inspiriert sind; dazwischen findet sich Kitsch. Auf humorvolle Weise deutet sie an, dass der fiktionale Sammler, auf den sich der Titel bezieht, gröβenwahnsinning sein könnte un durch naive Symmetrie und neoklassizistische Elemente architektonische Pracht zu erreichen versucht. Zwischen den Kunstwerken liegen Gegenstände herum, bei denen es sich um Überreste einer Party handeln könnte: leere Pizzakartons, Bierflaschen, Aschenbecher voller Zigarettenstummel, verstreute Laptops und Mobiltelefone.
Die Stille und umfassende graue Tonalität von The Collector’s House lassen das Interieur nahezu versteinert wirken und werfen Fragen danach auf, wie wir leben und wie wir anderen unser Umfeld, unseren Besitz und unser Selbst präsentieren - und dabei womöglich einen besonderen Status oder eine bestimmte Identität vortäuschen. Die reduzierte, graue Farbpalette verwandelt alltägliche Objekte in etwas Sonderbares, geradezu Übersinnliches, und nötigt den Betrachter regelrecht, die Beziehung zwischen Wirklichkeit und Darstellung, zwischen Kunstwerk und Alltagsgegenstand zu überdenken.